Mit dieser Arbeit schafft Jonna Tröbs eine Gelegenheit, die eigene Beziehung zum Fremden zu erforschen. Sie zeigt Kleidung, die aus einer nicht-menschlichen Kultur stammt und nicht-menschliche Körper verhüllt. Bei dem Versuch das Gesehene einzuordnen, läuft der Verstand ins Leere. Die altbewehrten Sehgewohnheiten funktionieren nichtmehr. Man bewegt sich in einem Raum, dessen Bedeutungen und Zusammenhänge man nicht entschlüsseln, in dem man sich nicht zurechtfinden kann.

BetrachterInnen finden sich in einer Grauzone der Identifikation wieder, in der sie mit den Grenzen ihres inneren Horizontes konfrontiert werden. Das geschieht nicht intellektuell, sondern eine Bewusstseinsebene tiefer. Statt fremden Ideen müssen fremde Anblicke verarbeitet werden.

Das Fremde existiert immer im Gegensatz zum Vertrauten. Modedesign ist eine Kunstform, bei der der Mensch im Zentrum steht, Kleidung ist uns näher als jede andere Technologie. Sie ist das perfekte Medium, um uns im Fremden auf die Suche nach uns selbst zu schicken.